Tarifrunde Lufthansa 2022

Lufthansa bietet unsichere Vergütungsperspektive an

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Lufthansa bietet unsichere Vergütungsperspektive an

Bild der Protestaktion zum Start der 2. Verhandlungsrunde Taro Tatura Begrüßung zur 2. VH bei LH

Am 13. Juli fand in Hamburg die zweite Verhandlungsrunde in Hamburg statt, zu der die Delegation der Arbeitgeber von Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa Technik und Lufthansa Technik Logistik Services mit einer Aktion empfangen wurde.

Im Laufe des Verhandlungstages hat der Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt.

 

 

Was hat der Arbeitgeber angeboten?

Zum 1. Juli 2022 sollen die Tabellenentgelte um 150 Euro erhöht werden, weitere Erhöhungen sollen zum 1. Januar 2023 in Höhe von 2 Prozent und zum 1. Juli 2023 in Höhe von 2 Prozent folgen. Die letzte Erhöhung soll nur dann erfolgen, wenn ein positives Konzernergebnis in 2022 erreicht wird. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro angehoben werden.

Mit Blick auf die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns kann sich der Arbeitgeber vorstellen, alle niedrigeren Entgelte auf 13 Euro anzuheben. Die Laufzeit bei diesem Angebot beträgt 18 Monate. Darüber hinaus wird eine Arbeitszeitflexibilisierung gewünscht. Alternativ dazu hat die Arbeitgeberseite zwei weitere Varianten vorgestellt, die vom Gesamtvolumen jedoch kaum bis gar nicht abweichen.

Die Bewertung der Konzerntarifkommission (KTK)

Das Angebot bleibt hinter unserer Forderung zurück. Angesichts der Inflation bedeutet es einen Reallohnverlust. Die Belastungen von uns Beschäftigten und unseren Familien durch die enormen Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Energie und Mieten werden damit bei weitem nicht aufgefangen.

Benötigte und berechtigte Tariferhöhungen vom für uns kaum beeinflussbaren Konzernergebnis abhängig zu machen, ist für uns kein akzeptabler Weg.

Umgerechnet auf 12 Monate ergäbe sich mit den sicheren Bestandteilen des Angebotes z.B. für erfahrene Mechanikerinnen und Mechaniker in der VG 3B der LHT eine Erhöhung von 4,25 Prozent. Für Stationsbeschäftigte, die täglich im Kontakt mit wütenden und enttäuschten Kund*innen stehen, bedeutet das Angebot in der EG C Endstufe eine Erhöhung von 4.73 Prozent. In den höheren Vergütungsgruppen verringert sich dieser Prozentbetrag sogar immer weiter.

Investitionen allein in neue Flugzeuge reichen nicht aus, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Diese Flugzeuge müssen auch in die Luft gebracht werden. Wir Beschäftigte müssen endlich eine spürbare Entlastung erfahren. Dazu sind deutliche Lohnsteigerungen und attraktive Gehälter nötig: Zur Erhaltung des Lebensstandards und um dringend benötigte neue Beschäftigte gewinnen zu können. Dazu reicht das Angebot für uns in der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Dienstleistungen (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) nicht aus.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 3. und 4. August 2022 in Frankfurt am Main statt.

In den anstehenden Online-Informationsveranstaltungen am Donnerstag, den 14. Juli um 17 Uhr (Anmeldung unter: https://ogy.de/LH-Info1  ) und Freitag, den 15. Juli um 9:30 Uhr (Anmeldung unter: https://ogy.de/LH-Info2  )werden wir mit euch gemeinsam den Verhandlungsstand diskutieren und bewerten.

Die Arbeitgeberseite muss sehen, dass unsere Forderungen ernst gemeint und berechtigt sind. Dazu werden wir jetzt den Druck erhöhen müssen. Wendet euch an eure ver.di-Vertrauensleute, achtet auf Ankündigungen, beteiligt euch an Aktionen. Macht euch stark für unsere Forderungen, sprecht andere auf eine ver.di-Mitgliedschaft an, werdet selbst Mitglied.

Eure Konzerntarifkommission